Dienstag, 19. August 2014

Die Reise von Dargun über Stettin nach Stolec


Die Reise

 Nach einem Sommer in Dargun, warten in den Arkaden, entstauben wir die Skulpturen, machen sie flott für die Reise.
Noch einmal, einen Moment , diesen Ort die wahrnehmen, die Atmosphäre einatmen.
Diese Reise begleiten nur zwei Paten und ich.
Trotzdem war ich noch nie so gelassen.
Ich bin mir sicher, wir werden Hilfe bekommen, wenn wir sie brauchen.




Schaut her, eine Hochzeitsgesellschaft, Braut und Bräutigam sind unsere Paten! 
Sogar der Bürgermeister und die netten Frauen der Stadtinfo sind gekommen. Alle begleiten uns zum Bus.






Der Bus hält extra für uns vor der Schloßanlage.
Es macht wieder Freude.
Ich bin doch aufgeregt.
Verabschiedung.
Dank und Wünsche für ein gutes Leben.
Gute Reise! klingt es auf beiden Seiten.

Erst noch eine Stadtrundfahrt, dann eine Fahrt über die Dörfen durch Mecklenburg.
Direkt bis vor dem Banhof Malchin.
Der Busfahrer hilft uns beim Ausladen seiner ungewöhnlichen Gästen.
Da stehen sie nun, sieben Skulpturen auf Sackkarren.



Im Malchiner Bahnhof werden die Fahrkarten noch in einem Kiosk verkauft.
Ein kleiner Mann sitzt hinter seiner Theke. Fröhlich lachen seine Augen, bei der Begrüßung,
als wir mit der "Tragenden" in sein Lädchen kommen. 
Wir kaufen unsere Fahrkarten und erzählen.
"Können die Wartenden im Bahnhof ein bisschen warten? Es sind sieben. Wir haben solchen Hunger und noch Zeit, bevor der Zug nach Stettin kommt."
"Ja, worum geht es denn?"
Dieser kleine Mann geht mit uns hinaus in den Bahnhof.
Sieht die Skulpturen.
"Aber natürlich können die hier bleiben. Ich bin hier, hab `nen Auge drauf. Neben an is `nen Chinese, der ist nich schlecht. 
Ja und beim Einladen müßt ihr schnell sein, der Zug hat hier keine Zeit zum warten. Ich helf euch dann."
Wir geben allen Watenden einen Platz, in der Wartehalle. Vor dem Bahnhof  stehen zwei Skulturen, links und rechts der Eingangstür.
Ich beruhige die Paten. "Wir können die Skulpturen alleine lassen. Ist alles gut, wir können hier vertrauen..... Lasst uns essen gehen."
Nur die eine, "Für die Ungeduldigen" nehmen wir mit zum Essen
Als wir gesättigt wieder kommen, fehlt "Für die Söhne".
Blindes Vertrauen? So eine Scheiße! Wie kann ich nur....!
Wir suchen im Bahnhof. Nichts.
Im Kiosk springt uns der Schalk ins Gesicht.
"Die Schwangere war so alleine. Da hab ich mal noch einen Mann mit reingeholt."
Da stehen die beiden Skulpturen.
Und wir müssen alle zusammen so richtig lachen.





Auf dem Bahnsteig.
 Eine Frau kommt auf den Bahnsteig. Rennt zig Mal um Die Wartenden herum,
"Das glaub ich nicht, ist das geil, wie verückt ist das denn."



Trotzdem, sie und die anderen Wartenden auf dem Bahnsteig packen mit an.
Fröhlicher Abschied, wir fahren.
Nur der Zugführer ist sauer. Er hatte wohl wirklich keine Zeit.  


 

Die Zugbegleiterin ist auch nicht froh über unsere Kunstaktion.
Zum ersten Mal zahle ich für meine "Puppen", denn sie haben Räder.
Für jede eine Fahradkarten.
Gerechtigkeit muß sein!
Nun ja.



Ich hab garnicht recht Zeit mich zu ärgern.
Denn inzwischen sind Leute aus Frankreich, Argentinien, Berlin, Bröllin eingetroffen. In Pasewalk sind sie zugestiegen.  Dieses Pasewalk, doch immer eine Überraschung.
Sie wollen Paten sein und begleiten uns bis nach Stollec.



 


Jaaa, mächtig was los auf so einem Bahnhof.
Treppen.
Und Erinnerungen an das letzte Jahr.






Dieser kurze Aufenthalt tut gut. Es sind auch die Menschen, die mich begleiten, die Begeisterung ausstrahelen, das Projekt bewegen mit ihrer Lust undKraft. Es für sich nutzen um zu tanzen, zu verwandeln, zu spielen.





So strahlen wir und bekommen in Szczezin Strahlen zurück.



Weiter gehts. Mit vielen Paten auf nach Stolec.
Das Problem: Wie bekommt man sieben Skulpturen mit sieben Sackkarren und zwölf Persohnen in zwei Kleinbusse? Komisch irgendwie geht es.